Bäume prägen unseren Lebensraum auf verschiedenste Art und Weise und sind als Gestaltungselement, zur Verbesserung des Kleinklimas sowie als Beitrag zum Natur- und Artenschutz in unseren Städten unverzichtbar. Zunehmende Trockenheit hat Stadt- und Straßenbäumen in den letzten Jahren vermehrt zugesetzt, sodass bereits vielerorts sichtbare Schäden auftreten. Vorhersagen der Klima- und Wetterfachleute prognostizieren eine weitere Verschärfung dieses Problems, weswegen eine gute Standortvorbereitung für unsere Bäume unverzichtbar wird und noch stärker in den Fokus rücken muss.
Bereits seit 2004 ergänzen die ‚Empfehlungen für Baumpflanzungen – Teil 2‘ die Landschaftsbau-Fachnormen. Das Regelwerk definiert Anforderungen an die Standortvorbereitung von Neupflanzungen, Pflanzengrubenbauweisen, Substrate (Pflanzengrubenverfüllung) sowie deren Herstellung und Einbau. 2010 wurde die derzeit noch gültige, fachlich weiterentwickelte Ausgabe veröffentlicht. Die Empfehlungen haben sich in der Praxis bewährt und fanden 2016 auch Eingang in die DIN 18916.
Aufgrund der sich ändernden Rahmenbedingungen, der steigenden Relevanz von Baumstandorten sowie ihrer unabdingbaren, nachhaltigen Sicherung im urbanen Raum, hat das FLL-Präsidium die Überarbeitung des Regelwerks ‚Empfehlungen für Baumpflanzungen – Teil 2: Standortvorbereitungen für Neupflanzungen; Pflanzgruben und Wurzelraumerweiterung, Bauweisen und Substrate‘ beschlossen.
Im Mai 2022 erfolgte die erste, konstituierende Sitzung des zuständigen Regelwerksausschusses (RWA) Baumpflanzungen. Der RWA wird nun unter der Leitung von Dr. Markus Streckenbach in regelmäßigen Arbeitstreffen die Überarbeitung vornehmen. Dabei wird der RWA durch den Arbeitskreis (AK) Baumpflanzungen fachlich begleitet und unterstützt. Der begleitende AK wird erstmals Ende September tagen, um sich fachlich auszutauschen.
Schwerpunkte der Überarbeitung werden Themen wie Wasserspeicherfähigkeit, Nährstoffversorgung und Pflanzgrubengröße sowie die Wurzelraumerweiterung sein. Außerdem werden neue Bauweisen wie Baumrigolen diskutiert. Die Anpassung und Ergänzung der technischen Standards der bisherigen Bauweisen sollen dazu beitragen Baumstandorte langfristig zu sichern, Bäumen optimale Lebensbedingungen unter den verschärften klimatischen Bedingungen zu ermöglichen und gleichzeitig die Interessen von verschiedenen Nutzern und Planungen miteinander zu verbinden.
Zum Start der Überarbeitung erhält die Fachwelt die Möglichkeit, der FLL-Geschäftsstelle Überarbeitungshinweise zu den Empfehlungen (Ausgabe 2010) mitzuteilen. Konkrete und begründete Textvorschläge zur Überarbeitung des Regelwerkes können bis zum 31. August 2022 an die zuständige Fachreferentin Tanja Büttner (t.buettner@fll.de) geschickt werden. Interessierte können zur Aufbereitung ihrer Stellungnahmen hier ein entsprechendes Formblatt downloaden.